Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, die Nahostkrise, der Handelskonflikt mit China, die anstehende US-Wahl, unsere Umweltprobleme und die Konjunkturschwäche. Sie alle fordern uns heraus und verunsichern uns – persönlich, aber auch bei unseren Geldanlagen. Denn, wenn wir unser Geld nicht in die richtige Richtung steuern, werden wir unsere persönlichen Ziele nicht erreichen.
Wenn Du nun aus Angst vor den momentanen wirtschaftlichen Verwerfungen und vor politischen Herausforderungen Geldanlagen auflöst oder schon gar nicht investiert bist und Dein Geld stattdessen auf dem Konto parkst, stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt das Nullrisiko, also die absolute Sicherheit, für den Erhalt Deines Vermögens?
Nullrisiko – Gibt es das überhaupt?
Nein, leider ist es so, dass es diese Sicherheit nicht gibt – weder auf der Bank noch an der Börse. Die Bank kann bei einer größeren Krise pleite gehen. Zudem frisst die Inflation die magere Rendite auf. Ein Grund, warum die meisten Menschen ihr Geld nicht investieren, ist die Angst, es zu verlieren. Diese Angst jedoch ist nahezu ironisch, denn durch die Inflation wird mit Sicherheit Geld verloren, denn die Inflation knabbert stetig am Vermögen, wenn langfristig benötigtes Geld auf der Bank kaum verzinst liegt.
Auf dem Schaubild kannst Du die Auswirkungen der Inflationsrate von 2% innerhalb von 30 Jahren auf 20.000 Euro sehen: Es lägen zwar immer noch 20.000 Euro auf Deinem Konto, aber Du könntest Dir fast nur noch die Hälfte davon kaufen!
Angst vor der Börse – Die Herausforderung der Altersvorsorge
Angst vor der Börse zu haben, ist verständlich. Keiner hat uns in der Schule darüber aufgeklärt, wie wir gut mit unserem Geld umgehen oder was wir beachten müssen, um langfristig Gewinne zu erzielen, ohne unnötige Risiken einzugehen. Angesichts der dringenden Notwendigkeit zur privaten Altersvorsorge bist Du gut beraten, Dir Finanzwissen insoweit anzueignen, dass Du es Dir zutraust, Deine langfristigen Geldanlagen stärker als bislang auch an der Börse in Aktien- und Rentenpapiere anzulegen.
Die folgenden Berechnungen untermauern das. So hätte eine Sparrate von 200 € in 30 Jahren auf der Bank bei 1 % Rendite 83.936 € erwirtschaftet. Mit Rentenpapieren wären in dieser Zeit bei z.B. 4 % ca. 137.520 € zu erwarten und in Aktienfonds mit einer zu erwartenden Rendite von 6 % wäre das kleine Vermögen in den vergangenen 30 Jahren auf ca. 195.906 € gestiegen. Die Steuer wurde bei diesen Berechnungen außen vorgelassen.
Mut für den Vermögensaufbau - 4 Stellschrauben für Deine Finanzen
Hast Du Dich aufgemacht, Dein Geld endlich entsprechend zu würdigen und zu planen, brauchst Du Mut, um Deine erwartete Rentenlücke zu schließen. Denn, damit Du das nötige Vermögen in der verbleibenden Zeit mit den verfügbaren Mitteln aufbauen kannst, musst Du einen Teil in risikoreichere Anlagen investieren.
Beim langfristigen Vermögensaufbau sind hier vier Stellschrauben bzw. Variablen entscheidend:
1.
ANLAGEKAPITAL: Bei Deinem Anlagekapital handelt es sich entweder um bereits vorhandenes Startkapital, das wachsen soll, oder um regelmäßige Einzahlungen – oder eine Mischung aus beidem.
ANLAGEKAPITAL:
Bei Deinem Anlagekapital handelt es sich entweder um bereits vorhandenes Startkapital, das wachsen soll, oder um regelmäßige Einzahlungen – oder eine Mischung aus beidem.
2.
LAUFZEIT: Je früher Du beginnst, desto besser. Durch den Zinseszinseffekt Deiner monatlichen Beiträge gelingt der Vermögensaufbau mit einer geringeren Sparrate als bei einer kürzeren Ansparzeit. Denn nicht nur das eingesetzte Kapital erzielt Erträge, sondern auch die bereits eingefahrenen Zinsen.
LAUFZEIT:
Je früher Du beginnst, desto besser. Durch den Zinseszinseffekt Deiner monatlichen Beiträge gelingt der Vermögensaufbau mit einer geringeren Sparrate als bei einer kürzeren Ansparzeit. Denn nicht nur das eingesetzte Kapital erzielt Erträge, sondern auch die bereits eingefahrenen Zinsen.
3.
RENDITE: Sie ist der Motor für den Vermögensaufbau, also die dritte Variable. Je mehr Erträge das Kapital pro Jahr erzielt, desto besser ist auch das Wachstum. Die Durchschlagskraft dieses Effekts, der mit der Höhe des jährlichen Ertrags überproportional steigt, wird häufig unterschätzt.
RENDITE:
Sie ist der Motor für den Vermögensaufbau, also die dritte Variable. Je mehr Erträge das Kapital pro Jahr erzielt, desto besser ist auch das Wachstum. Die Durchschlagskraft dieses Effekts, der mit der Höhe des jährlichen Ertrags überproportional steigt, wird häufig unterschätzt.
4.
ENDKAPITAL: Du überlegst Dir, wie viel Geld Du für Deine Ziele, als für Deine Altersvorsorge, brauchst und startest mit monatlichen Raten oder/ und investierst in einen Einmalbetrag. Dieser Finanzplan ist nicht in Stein gemeißelt. Du kannst Dich jederzeit neu ausrichten. Eine flexible Finanzplanung ist gerade bei Frauen angebracht. Bei der Ruhestandsplanung wird die voraussichtliche Rentenlücke ermittelt und dann das Zielkapital festgelegt, das voraussichtlich nötig ist, um die spätere Wunschrente zu verwirklichen. Im Anschluss müssen die anderen Variablen darauf abgestimmt werden.
ENDKAPITAL:
Du überlegst Dir, wie viel Geld Du für Deine Ziele, als für Deine Altersvorsorge, brauchst und startest mit monatlichen Raten oder/ und investierst in einen Einmalbetrag. Dieser Finanzplan ist nicht in Stein gemeißelt. Du kannst Dich jederzeit neu ausrichten. Eine flexible Finanzplanung ist gerade bei Frauen angebracht. Bei der Ruhestandsplanung wird die voraussichtliche Rentenlücke ermittelt und dann das Zielkapital festgelegt, das voraussichtlich nötig ist, um die spätere Wunschrente zu verwirklichen. Im Anschluss müssen die anderen Variablen darauf abgestimmt werden.
Genauer betrachtet - Die Rendite als Motor der Finanzplanung
Die Rendite, also der Zins, ist bei der finanziellen Absicherung für den Ruhestand oft die einzige wirklich variable Komponente. Mithilfe eines Zinseszinsrechners aus dem Internet wie zum Beispiel unter zinsen-berechnen.de lässt sich schnell abschätzen, wie viel Rendite nötig ist, um unter den gegebenen Umständen das angestrebte Ziel zu erreichen.
Die Kraft des Zinseszinseffekts sollte dabei nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch bekannt sein: Schon wenige Prozentpunkte Rendite mehr pro Jahr können einen gewaltigen Unterschied im Ergebnis machen. Der Zinseszinseffekt beruht darauf, dass nicht nur das eingesetzte Kapital an den Märkten arbeitet, sondern auch bereits erzielte Erträge Rendite liefern, was häufig unterschätzt wird. Höhere Renditechancen eröffnen somit also die Chancen auf ein sehr viel höheres finanzielles Polster für den Ruhestand.
Bei manchen können 3 bis 4 % Zins schon reichen. Viele werden jedoch aufgrund mangelnder finanzieller Möglichkeiten oder eines relativ späten Vorsorgestarts auf eine höhere Verzinsung angewiesen sein, um ihre Rentenlücke zu füllen. Das bedeutet, dass eine sehr sichere Anlage für viele ausgeschlossen ist, weil sie so ihr Ziel schlichtweg nicht erreichen. Sie müssen stärker ins Risiko gehen.
Die richtigen Fragen stellen - Sicherheit neu definieren
Ein klassisches Problem bei der Altersvorsorgeplanung besteht darin, dass viele Kunden sicherheitsorientiert sind und risikoreichere Anlagen scheuen. Wird eine sichere Anlage angestrebt, kommt es zu einem Paradoxon, das sich in der Regel im Finanzcoaching auflösen lässt. So hinterfrage ich in meinen Beratungen zum Beispiel die Risikotoleranz und stelle Fragen wie:
„Was genau verstehen sie unter Sicherheit?“
Für die einen könnte Sicherheit bedeuten, dass ihre Anlage während der Laufzeit nur leichte Schwankungen aufweisen sollte und keine zwischenzeitlichen Verluste ihnen den Schlaf rauben dürfen. Bei einem solchen Verständnis von Sicherheit sollten Aktieninvestments und ähnlich volatile Anlagen gemieden werden. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass sie in Panik verfallen, wenn die Aktienmärkte fallen. Ohne Begleitung verkaufen sie dann evtl. noch zu einem ungünstigen Zeitpunkt mit Verlust und ihre Altersvorsorge gerät in Gefahr. Diese Gespräche sind sehr, sehr wichtig. Den Kunden muss klar werden, dass sie ihr Anlageziel so nicht erreichen werden und nur ein kleineres Polster fürs Alter aufbauen.
„Was ist ihnen wichtiger: Der Weg oder das Ziel?“
Auch diese Frage stelle ich für gewöhnlich. Sicherheit kann nämlich auch so verstanden werden, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das Anlageziel erreicht wird. Auf welchem Weg das geschieht, ist gleich. Kunden, die bereit sind, vor allem aufs Ziel zu schauen und zwischenzeitliche Schwankungen der Anlagen aushalten können, sollten risikoreichere Investments wie Aktienfonds wählen. Aufgrund des höheren Renditepotenzials dieser Investments bestehen bei einem langfristigen Anlagehorizont gute Chancen, das angestrebte Vermögen für den Ruhestand aufzubauen.
Lerne, mit dem Risiko zu leben – Es gibt keine absolute Sicherheit
Am besten lernst Du, mit dem Risiko zu leben, und verdeutlichst Dir, dass nichts wirklich sicher ist – weder Deine Gesundheit noch Deine Freundschaften noch Deine Ersparnisse. Bekommst Du es bei schlechten Börsennachrichten mit der Angst zu tun, ist es gut, einen Gesprächspartner an der Seite zu wissen. Denn emotionale Faktoren wie Panik, Unsicherheit, Angst, Zweifel und Hoffnung haben einen indirekten Einfluss auf Deinen Anlageerfolg und tragen wesentlich zu Deinen Finanzentscheidungen bei.
Insbesondere für Einsteiger ist es daher ratsam, auf die verschiedenen emotionalen Stolperfallen zu achten, die dazu führen, Investmententscheidungen auf Grundlage von Emotionalität statt Rationalität zu treffen. In meiner Praxis setze ich auf Wunsch proaktives Verhaltenscoaching bzw. Behavioral Finance mit ein. Schon ein einfacher schriftlicher Finanzplan, proaktives „Heute an morgen denken“ und positives Denken im Allgemeinen erhöhen die Chancen auf zufriedene Finanzentwicklungen.
Fazit - Der richtige Zeitpunkt ist jetzt
Wird die Finanzplanung wegen der Angst vor Risiko aufgeschoben, werden wertvolle Jahre verpasst. Also, ran ans Abenteuer – es gibt immer eine Lösung, auch in späteren Jahren. Hauptsache, Du beginnst überhaupt – ganz egal, wie es um die Welt gerade steht.
Gerne können wir uns darüber austauschen, wie Du in Deine finanzielle Handlungsstärke kommst. Ich freue mich über Deinen Kommentar!
PS: Dieser Blog stellt keine Finanzberatung dar.