Der nächste Urlaub, ein neues Auto, Verlockungen beim Shopping und, und, und… Es gibt zahlreiche Ausreden, Deine Altersvorsorge auf Später zu verschieben. Doch umgekehrt gibt es mindestens genauso viele, schlagkräftige Gründe, so früh wie möglich damit zu starten. Selbst, wenn es sich anfangs nur um einen geringen monatlichen Betrag handelt, solltest Du besser heute als morgen mit dem Sparen für’s Alter beginnen.
In diesem Blogartikel zeige ich Dir die wichtigsten Gründe auf, warum eine frühzeitige und gut durchdachte Altersvorsorge unverzichtbar ist. Von der zunehmenden Lebenserwartung über die Versorgungslücke bis hin zum Zinseszinseffekt und den steigenden Gesundheitskosten – es lohnt sich für Dich, schon jetzt an später zu denken und Deine finanzielle Zukunft erfolgreich zu planen. Hier sind meine “Top-8-Gründe für den frühzeitigen Vermögensaufbau”.
Mein Tipp
>> Ein Check der Einnahmens- und Ausgabensströme fördert in den meisten Fällen zu Tage, dass es durch bewussten Konsum möglich ist, zumindest einen kleinen Betrag zu sparen. Diese Sparrate kannst Du dann beispielsweise nach einer Gehaltserhöhung aufstocken.
1. Höhere Lebenserwartung
Wir werden heute älter und verbringen den Lebensabend in der Regel in besserer Gesundheit. Lag 1990 die Lebenserwartung bei 75,2 Jahren, ist sie heute auf ca. 80 Jahre gestiegen. Im Ruhestand haben wir jeden Tag Urlaub und können bestenfalls endlich so leben, wie wir es schon immer wollten. Mit ausreichend Vermögen macht das natürlich gleich noch wesentlich mehr Freude. Zudem ermöglichen uns die entsprechenden finanziellen Mittel in vielen Bereichen unseres Lebens wesentliche Erleichterungen. Sicher hörst Du das schon heute von Deinen Eltern oder Großeltern. Nimm Dir ihren Rat zu Herzen und kümmere Dich um Deine Versorgung im Ruhestand. So bleibst Du im Idealfall länger fit und kannst auch im Alter noch viel erleben.
2. Versorgungslücke
Die staatliche Rente bietet uns eine Grundsicherung im Alter. Doch je nach unseren eigenen Ansprüchen an den Lebensabend kann sich eine große Lücke auftun zwischen dem, was ist, und dem, was wir uns vorstellen. Willst Du Deinen Lebensstandard im Alter halten, solltest Du möglichst frühzeitig privat vorsorgen, denn das Niveau der staatlichen Rente wird von 47,5 Prozent im Jahr 2015 auf 43 Prozent vor Steuern im Jahr 2030 absinken. Deine private Altersvorsorge hilft Dir, die tatsächliche Lücke zwischen der staatlichen Rente und Deinem gewünschten Lebensstandard zu schließen.
3. Spardauer
Wer früher beginnt, braucht weniger hohe Sparraten, um im Rentenalter abgesichert zu sein. Oder anders gesagt: Wer mehr zurücklegt, kann seinen Lebensabend großzügiger gestalten. Es macht einen erheblichen Unterschied, ob Du 35 Jahre in Deine private Altersvorsorge einzahlst oder nur 15 Jahre. Bei einer monatlichen Sparrate von 150 Euro über die Dauer von 15 Jahren kommen ohne Verzinsung 27.000 Euro zusammen, bei einem Zeitfenster von 35 Jahren dagegen 63.000 Euro.
4. Zinseszinseffekt
Der Zinseszinseffekt sorgt dafür, dass Du für eine längere Spardauer zusätzlich belohnt wirst. Das heißt, je früher Du mit dem Sparen beginnst, desto besser arbeitet der Zinseszins für Dich. Das folgende Beispiel illustriert den Effekt auf beeindruckende Weise:
Beispiel
>> Wer zwischen seinem 25. und 40. Geburtstag für 15 Jahre jährlich 2.500 Euro zur Seite legt und auf dieses Kapital eine Nettorendite von 5,6 Prozent erwirtschaftet, kann sich an seinem 65. Geburtstag über ein Vermögen von rund 233.000 Euro freuen. Die Rendite von 5,6 Prozent entspricht der durchschnittlichen Jahresrendite des Euro Stoxx 50 von 1996 bis 2016.
Wer dagegen 30 Jahre lang den gleichen Betrag von 2.500 Euro pro Jahr spart, allerdings erst ab dem 35. Geburtstag, erwirtschaftet bei gleicher jährlicher Rendite nur rund 195.000 Euro, also 38.000 Euro weniger. Und das, obwohl statt 37.500 Euro in Summe sogar 75.000 Euro zur Seite gelegt und investiert wurden.
Der Zinseszinseffekt kann für Dich also einen entscheidenden Beitrag zur Altersvorsorge leisten. Bedenke jedoch, dass eine geringere jährliche Rendite zugleich mit einer geringeren Hebelwirkung des Zinseszinseffekts einhergeht. In unserem Beispiel hätte Sparer 1 bei nur 3 Prozent Rendite im Rentenalter lediglich 100.000 Euro zur Verfügung gehabt, Sparer 2 nur knapp 123.000 Euro. Nichtsdestotrotz hätte sich das Sparen in jüngeren Jahren mit einem Wertzuwachs von mehr als 165 Prozent auf die angesparte Summe ausgezahlt, wohingegen das Sparen über 30 Jahre hinweg einen Wertzuwachs von weniger als 65 Prozent erwirtschaftet hätte. Der beste Zeitpunkt mit dem Vermögensaufbau für das Alter zu beginnen, ist also immer spätestens JETZT!
5. Steigende Gesundheitsausgaben
Die Ausgaben für Gesundheit steigen in Deutschland kontinuierlich. Betrugen Sie im Jahr 2000 laut Weltbank noch 2.180 Euro je Bundesbürger, waren sie im Jahr 2022 bereits auf 3.724 Euro nach oben geklettert. Tendenziell setzt sich diese Entwicklung fort. Gesundheit hat ihren Preis und dieser wird immer teurer. Möchtest Du im Alter noch gut versorgt sein, solltest Du ausreichend Geld für Deine Gesundheit beseite gelegt haben. Vor allem, zumal die gesetzliche Krankenversicherung immer weniger leistet.
6. Preiserhöhung durch Inflation
Was Inflation bedeutet, wurde uns in letzer Zeit beim Einkaufen klar. Ob wir zukünftig wieder eine gemäßigte Inflationsrate von durchschnittlich 2 Prozent erwarten dürfen oder die höhere Inflation uns auf Dauer begleiten wird, wissen wir nicht. So weisen 3.000 Euro bei 2 Prozent Inflation in 20 Jahren nur noch eine Kaufkraft von 2.019 Euro auf. Legst Du Dein Geld also unter das Kopfkissen oder lässt es auf einem kaum oder niedrig verzinsten Bankkonto “verstauben”, verlierst Du real Geld in Form von Kaufkraft. Im Beispiel fast 1.000 Euro. Diesen Verlust kannst Du durch eine entsprechende Altersvorsorge ausgleichen. Bei einer Investition am Kapitalmarkt mit einer durchschnittlichen Nettorendite von 4 Prozent nach Abzug der Gebühren bleiben Dir trotz der genannten Inflationsrate real noch 2 Prozent Gewinn übrig.
7. Vermeidung von emotionalem Stress
Beginnst Du frühzeitig mit Deiner Altersvorsorge, nimmst Du Dir selbst viel Last von den Schultern. Hast Du bereits im Alter von 45 Jahren einen soliden Kapitalstock gelegt, der sich bis zum Renteneintritt und darüber hinaus bis zum Lebensende weiter verzinsen kann, wirst Du gewisse Entscheidungen für Dein Leben wesentlich leichter treffen. So kannst Du auch mal einen weniger erträglichen Job annehmen, wenn er Dir mehr Lebensfreude bereitet, oder Dir nach der Geburt Deiner Kinder eine längere Auszeit von der Arbeit gönnen. Hast Du die Altersvorsorge hingegen stets aufs Neue in die Zukunft verschoben, wirst Du diese Entscheidungen sicherlich mit einem unguten Gefühl in der Magengrube und womöglich auf Kosten Deiner Kinder, Deiner Karriere oder Deiner Absicherung im Alter treffen.
8. Digitale Vermögensverwaltung
Anleger, die ein Vermögen für die Altersvorsorge aufbauen wollen, sollten sich nach Anlageformen umsehen, die mehr Potenzial bieten. Historisch betrachtet bot in der Vergangenheit die Geldanlage an den Kapitalmärkten die besten Rendite-Chancen, allerdings gehen auch Risiken mit ihr einher, denn es besteht üblicherweise keine Kapitalgarantie. Mit dem entsprechenden Finanzwissen verliert das Risiko den Schrecken. Vielleicht hast Du Lust und Zeit, Dich selbst an der Börse zu engagieren? Jedoch hat nicht jeder Lust, Zeit oder die Kenntnisse, sich auf eigene Faust um ein Wertpapierdepot zu kümmern. Digitale Vermögensverwaltungen breit diversifiziert könnten hier eine sinnvolle Alternative sein. Im Einzelfall können auch Rentenversicherungen, wie z.B. die betriebliche Altersvorsorge oder der sogenannte steuerlich geförderte Basisvertrag eine Lösung darstellen.